Gaffelsegel
Die AMAZONE besitzt Gaffel-Segel
Die Gaffeltakelung ist eine Takelungsart von Segelschiffen, die vermutlich im 17. Jahrhundert entstand und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weitgehend durch die Hochtakelung abgelöst wurde.
Der Begriff Gaffel (aus dem niederdeutschen für Gabel) bezeichnet eine verschiebbar an einem Mast befestigte, schräg nach oben ragende Spiere (Rundholz), an der die Gaffeltakelung eindeutig erkennbar ist.
Bestandteile und Bezeichnungen
Das unregelmäßig viereckige Gaffelsegel wird zwischen Gaffel und Baum aufgespannt. Da es in der Längsrichtung des Schiffes gesetzt wird, zählt es zu den Schratsegeln.
Seine vier Lieken(„Segelkanten“) heißen Vorliek, Unterliek, Achterliek, Oberliek, die Ecken Klauohr, Hals, Schothorn und Piek. Eine weitere Bezeichnung für das Unterliek ist Baumliek, für das Vorliek Mastliek.
Zum Setzen des Segels wird die Gaffel mit zwei Fallen, dem Piekfall und dem Klaufall, parallel zum Baum angehoben. Erst wenn die Klau an ihrer Endposition angelangt ist, wird die Gaffel mit dem Piekfall aufgerichtet.
Nummerierung:
1 Gaffel, 2 Piek, 3 Gaffeltoppsegel, 4 Klau, 5 Piekfall,
6 Klaufall, 7 Mast, 8 Lümmelbeschlag, 9 Baum, 10 Nock
Die Gaffelklau stellt eine Verbindung zwischen Gaffel und Mast in der Weise her, dass die Gaffel gegenüber dem Mast schwenkbar sowie in Höhe und Neigung veränderbar bleibt. Die Klau wurde ursprünglich aus einer starken Astgabel, bei der AMAZONE aus gezimmertem Holz hergestellt. Ist die Klau als separates Teil gefertigt, wird auch von einem Gaffelschuh gesprochen. Das entgegengesetzte Endstück der Gaffel heißt Piek.
Oberhalb des Gaffelsegels, zwischen Gaffel und Mast, lässt sich häufig ein Gaffeltoppsegel setzen. Es handelt sich dabei um ein leichtes Segel, welches entweder als Dreikanttoppsegel geschnitten ist.
Bedienung der Backstagen und des Bullens
Der das Segel tragende Mast muss mit zwei Backstagen gegen das Umkippen nach vorne gesichert werden. Bei jeder Wende müssen die Backstagen bedient werden, d.h. die luvseitige Backstage wird gesetzt und die leeseitig wird gelöst.
Außerdem wird der Baum mit Hilfe des Bullens, einer Leine von der Baumnock in Richtung Bug, fixiert, um ein Schlagen des Baumes zu verhindern. Auch von dem Bullen gibt es einen Steuerbord- und einen Backbordbullen,. die bei Wendemanövern ebenfalls umgesetzt werden.