Unsere Marstalgaleasse „Carola“ besticht durch ihre gemütliche Inneneinrichtung und ihre guten Segeleigenschaften, die sie bei zahlreichen Regatten unter Beweis gestellt hat. Mit bis zu 300m2 gesetzter Segelfläche auf bis zu neun Segeln zeigt sie vielen anderen Seglern auf Nord- und Ostsee ihren schönen Heckspiegel.

Die erhaltene und auf traditionelle Weise verschließbare große Ladeluke und der nahezu vollständige Originalzustand an Deck- Masten, Bäume und Gaffeln aus Holz, bekleedete Wanten, die braunen Segel- verleihen der „Carola“ ihr besonderes Flair.

Unter Deck befinden sich 12 Kojen für die Mitsegler in Zwei- und Vierkojenkammern, der gemütliche Salon, Waschraum und Toilette, die gut ausgestattete Kombüse und natürlich die Kapitänskammer für die zweiköpfige Besatzung. Bei Tagesfahrten bietet die „Carola“ Platz für bis zu 25 Personen starke Gruppen.

Die Inneneinrichtung wird aus der Draufsicht ersichtlich.

Geschichte

Die „Carola“ wurde 1905 in Dänemark Eiche auf Eiche als Frachtsegler gebaut. Schiffe wie die Carola waren damals das Standardtransportmittel im skandinavischen Seeraum und fuhren zu hunderten auf Nord- und Ostsee bis nach Großbritannien und Island. In der Bünn, einem mit seewassergefluteten Teil des Laderaums, konnte lebendiger Fisch transportiert werden; wer braucht da schon Kühlcontainer… Später wurde diese jedoch wieder ausgebaut, der Rumpf abgedichtet und die „Carola“ fuhr fortan als hundertprozentiger Trockenfrachtsegler. Nach einer für alte Frachtsegler üblichen Phase als Motorsegelschiff, während der die Takelage immer weiter gestutzt wurde und zunächst ein kleiner unterstützender, später dann größere Motoren als Antriebsmittel installiert wurden, fiel schließlich die Entscheidung, sie wegen Unwirtschaftlichkeit außer Betrieb zu nehmen.

Mitte der 1970er Jahre entdeckte der Reeder Hans Erwin Reith die Carola aufgelegt und in schlechtem Zustand und erwarb sie, um sie als Yacht und zur Teilnahme an den erst kürzlich erstmals initiierten Tallship Races mit jungen Besatzungen teilzunehmen. Die robuste Bauweise der „Carola“ mag der Grund gewesen sein, weshalb sie bis dahin noch nicht abgewrackt worden war. Das Schiff wurde grundsaniert, bekam einen 140PS starken Volvo Penta Dieselmotor mit Verstellpropeller und eine Menge weiterer moderner Technik, orientiert am Standard der Berufsschiffahrt, eingebaut. Bis der Verein Jugendsegeln das Schiff 1996 übernahm, hat die „Carola“ mit jungen Besatzungen an zahlreichen Tallship Races teilgenommen und Preise gewonnen, mehrfach den Atlantik überquert und sich einen Namen als Rennziege gemacht.

Der Verein Jugendsegeln segelt die Carola nunmehr seit 15 Jahren in der christlichen Jugendarbeit auf Nord- und Ostsee ein und hat ebenfalls viele Mitsegler und Hafenmolenflaneure von dem Schiff begeistern können.