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Klimasail in vollem Gang

Es ist Halbzeit beim Klimasailprojekt. Schon 5 Gruppen waren mit der Zuversicht unterwegs und haben viel Wissenswertes über die Ostsee erfahren, Wasser und Bodenproben untersucht, Tiere gefangen, bestimmt und natürlich wieder freigelassen, ihre CO2 – Bilanz berechnet und waren baden, haben gesungen und sind natürlich viel gesegelt.

Hier ein Törnbericht der Evangelischen Jugend Gleschendorf:

Logbuch der Evangelischen Jugend Gleschendorf

Projekt Klimasail auf der „Zuversicht“ 25.6.-1.7.2012

Tag 1

Das Team ist fast vollständig in Pönitz mit dem Zug abgefahren und im Kieler Hauptbahnhof angekommen. Im strömenden Regen ging es zum Hafen und die Kajüten auf der „Zuversicht“ wurden bezogen. Durch die Hörn-Brücke fuhren wir hinaus auf die Kieler Förde. Anschließend setzte die 14köpfige Crew die Segel. Mit flotten vier Knoten legte die „Zuversicht“ die acht Seemeilen (12,8 km) bis nach Strande in drei Stunden zurück. Dabei wurde teilweise auf dem Deck gearbeitet und zwei waghalsigen Surfern zugeschaut. In Strande gab es Freizeit. Einige ruhten sich aus, andere packten Spiele aus. Gegen 18:30 Uhr gab es das (von so manchem heißhungrig erwartete) Abendessen. Zum Schluss wurde eine Abendandacht gehalten. Um 22 Uhr war Schicht im Schacht!

Tag 2

Ein Hafentag, da das Wetter uns am Auslaufen hinderte. Es war kalt und windig. Kurz nach dem Frühstück haben wir eine Reihe an Experimenten im Hafen von Strande durchgeführt. Wir haben den Sauerstoffgehalt im Wasser gemessen, Bodenproben genommen und nach Lebewesen gesucht. Danach gab es Mittagessen. Anschließend sind Max, Niclas, Anne und Madita in einem Neoprenanzug schwimmen gegangen. Den anderen war das Wasser zu kalt. Später haben wir einen Spaziergang zum Leuchtturm gemacht. Dort hat uns der nette Kai ein Eis ausgegeben. Als wir wieder am Schiff waren hat die Backschaft für die ganze Crew 5 kg Kartoffeln geschält. Beim Abendessen hat Bodo, der Skipper, uns Seemannsgeschichten erzählt. Bevor wir schlafen gingen, haben wir die Segel gerefft. Alle waren müde und legten sich in die Kojen.

Tag 3

Um 6 Uhr standen wir bereits auf den Beinen. Wir verließen Strande um 7 Uhr. Danach setzten wir die Segel. Es war ein starker Seegang, so dass ein Crewmitglied seekrank wurde. Die anderen holten noch etwas Schlaf nach. Dann wurden wir von (Super-)Hans-Werner geweckt, weil die Backschaft belegte Brote für das Mittagessen vorbereiten wollten. Nach dem Essen hat die Gruppe ihre ökologischen Fußabdrücke ausgerechnet. Danach haben wir auf einer Weltkarte versucht, einigen Ländern ihren ökologischen Fußabdruck  zuzuteilen. Nachdem die Segel geborgen waren, hat die Backschaft und ihre Helfer das Gemüse für das Abendbrot auf dem Deck geschnippelt. Als wir damit fertig waren, legte unser Schiff (Zuversicht) in Rødby Havn an. Alle waren sich einig, dass der Hafen nicht besonders schön war. Nachdem wir auf dem Deck gegessen hatten, musste die Backschaft den Abwasch erledigen. Anschließend gingen wir in eine Kneipe und schauten  das Halbfinalspiel von Portugal und Spanien. Portugal verlor im Elfmeterschießen mit 2:4 gegen Spanien. Danach fielen wir wortwörtlich in unsere Kojen.

Tag 4

Um 8.00 Uhr gab es Frühstück und danach haben wir wieder Wasser- und Bodenproben genommen, den Salzgehalt gemessen, die Wassertemperatur gemessen sowie die Trübung und den Wind gemessen. Wir haben dazu noch Planktonproben genommen und geguckt, wie tief das Wasser im Hafen ist. Einige haben gefischt und wir haben dann herausgesucht, um was für Tiere es sich handelt. Um 9.00 Uhr ging es dann los, wir legten vom Hafen ab, und fuhren von Rødby Havn Richtung Burgstaaken. Leider mussten wir mit dem Motor fahren, weil die Gefahr von Sturmböen war. Das Wetter war dann doch noch relativ gut, es war bedeckt, aber später kam die Sonne raus. Einige sind baden gegangen, als wir auf dem Wasser angehalten und uns treiben lassen haben, vor Staberhuk. Das Wasser, stellte sich heraus, war noch sehr kalt. Nach einer Stunde Treiben, hatten wir den Motor wieder angeschaltet und steuerten Burgstaaken an. Am Abend guckten wir in einer Kneipe. Deutschland gegen Italien. Die Stimmung war sehr gut, bis das erste Tor für Italien fiel. Da sank die Stimmung ein bisschen, aber die Hoffnung auf den Sieg für die Deutschen blieb. Das zweite Tor fiel, die Stimmung sank immer mehr und Diskussionen fingen an. Als nur noch vier Minuten zu spielen waren, fiel ein Tor für Deutschland, die Hoffnung auf ein zweites Tor kam auf. Aber dann wurde das Spiel abgepfiffen. Da war die Stimmung ganz unten, Enttäuschung kam auf und es wurde diskutiert. Es wurde eine sehr kurze Nacht.

Tag 5

Um 8.00 Uhr gab es Frühstück. Eigentlich wollten wir nach Boltenhagen segeln, aber es fing an zu gewittern. Stattdessen segelten wir, als es aufgehört hatte nach Großenbrode. An Deck genossen wir einen Salzcocktail und lernten viel Wissenswertes über die Ostsee. Als später die Sonne schien, saßen wir an Deck und es wurde Gitarre gespielt und gesungen. Als wir anlegten, hatten wir erst mal Freizeit zum Duschen oder Keschern. Zum Abendessen gab es wie immer etwas Leckeres: Blumenkohl-Nudelauflauf und hinterher Schokopudding. Danach besprachen wir, was wir am Sonntag präsentieren wollten und berechneten unsere CO2- Äquivalente der Mahlzeiten der Woche.

Tag 6

Um 8.00 Uhr gab es wie immer Frühstück. Danach haben wir im Hafen Proben genommen und Spiele am Strand gespielt. Um 13 Uhr legten wir ab und setzten alle Segel. An Deck übten wir unser selbst gedichtetes Lied. Als wir in den Neustädter Hafen einliefen blieben viele Leute stehen und winkten und fotografierten uns. Die Sonne schien den ganzen Tag über, so dass es schön warm war. Am Abend wurde eine leckere Gemüsecremesuppe gekocht und unser letzter gemeinsamer Abend begann…

Tag 7

Der Morgen begann super mit einer ausgeschlafenen Crew, aber es herrschte mehr Ruhe am Frühstückstisch als sonst. Es gab frische Brötchen vom Bäcker. Um 9 Uhr fuhren wir noch einmal aus dem Hafen. Vorher wurde schon so manche Tasche gepackt. Später saßen wir alle an Deck, es wurde Gitarre gespielt und wir sangen unser Lied, was echt zum Ohrwurm wurde. Die Sonne schien herrlich und es war warm. Aber es wehte auch der Wind, was gut zum Segeln war. Die letzten Stunden an Bord der Zuversicht begannen…bald ging es an das Verabschieden. Aber wir freuten uns auch schon darauf, unsere Familien wieder zu sehen. Um 15 Uhr geht es dann mit dem Programm los und später gibt es das leckere Essen. Um 18 Uhr war dann Schluss und es ging wieder nach Hause. Es war supertoll hier auf der Zuversicht. Es war eine schöne Woche!