See-Ewer AMAZONE

Bereits seit dem 13. Jahrhundert werden Ewer in Friesland aus Holz gebaut. Als Ewer bezeichnet man Segelschiffe, die Plattboden -haben. Sie sind ursprünglich für das Wattenmeer gebaut, da sie bedenkenlos trockenfallen können.

Einmastige Ewer werden als Pfahl– oder Giekewerbezeichnet, zweimastige Ewer – wie die AMAZONE – heißen Besanewer. Bei zweimastigen Ewern ist der achtern stehende Besanmast deutlich kürzer als der vor ihm stehende Großmast. Er ist also ein Anderthalbmaster. Ewer sind gaffelgetakelt. Vor dem Großmast fahren die Ewer üblicherweise eine selbstwendende Fock und Klüver sowie Flieger. Typisches Merkmal sind das flache Unterwasserschiff und häufig Seitenschwerter, mit denen bei Am-Wind- und Halbwindkurs die Abdrift verringert wird. Die Ewer im norddeutschen Raum sind im Schnitt 15 bis 25 Meter lang und vier bis fünf Meter breit.

Das niederländische Wort envarer bedeutet Einfahrer, weshalb im Wörterbuch der deutschen Sprache auf eine ursprüngliche Ein-Mann-Besatzung hingedeutet wird. Eine andere Theorie sieht die Herkunft im Wort „var(e)“, was so viel wie Last oder Fuhre bedeutet. Ein Ewer wäre damit ein Boot, das die Last einer vierspännigen Fuhre transportieren könne, was in der Regel der Masse beziehungsweise dem Gewicht von zwölf großen gefüllten Tonnen entspricht. Für einen Einhandsegler waren Ewer auch eigentlich immer schon zu groß.

Wie der Name schon sagt, waren die aus Friesland stammenden Segelschiffstypen neben dem Fischfang vor allem als Transportschiffe im Einsatz. Vom 14. bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Salztransport über die Ilmenau von Lüneburg nach Lübeck und Hamburg von Ewern übernommen. Im 16. und 17 Jahrhundert wuchs die Zahl der Transportschiffe auf bis zu 50 an. Die 15 bis 20 Meter großen Segelschiffe konnten bis zu 20 Tonnen Fracht laden.

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Technische Daten

gebaut:             1909, Moorrege an der Pinnau
Werft:               J. H. Jacobs, Moorrege
Schiffstyp:        See-Ewer, Plattbodenschiff
Länge:               30,3 m LüA, 24,69 m LWL
Breite:               5,36 m
Tiefgang:          1,80 – 3,50 m
Segelfläche:     max. 290 m²
Raumgehalt:    73 BRZ
Takelung:         Ketsch, gaffelgetakelt
Maschine:        Mercedes OM 346, 134 kW