Mitarbeiten
Bei der AMAZONE mitarbeiten – was heißt das?
Die aktiven Vereinsmitglieder kümmern sich um sämtliche zum Betrieb und zur Instandhaltung des Schiffes notwendigen Arbeiten, dazu zählen neben den Maßnahmen zur Schiffserhaltung während des laufenden Betriebes und vor allem während der Werftzeiten auch die Ausbildung der Crew, die Törnplanung, die Buchungsabwicklung und sonstige Büroarbeiten.
Viele Vereinsmitglieder verbringen so neben den unzähligen Stunden im Schiffsbetrieb und auf Werftzeiten auch zu Hause viel Zeit mit organisatorischen Arbeiten, die den reibungslosen Verlauf unserer Törns erst möglich machen.
Irgendwann im Herbst endet jede Segelsaison, die finsteren Tage und somit das Winterlager kommen.
Der Ablauf folgt jedes Jahr dem gleichen Schema:
- Es beginnt mit der Planung: Was ist ist wie jedes Jahr zu tun? Was muss in diesem Winter ersetzt werden? Was soll verändert werden? Was können wir optimieren?
- Dann startet das erste Arbeitswochende mit dem Tag des Abtakelns: Die Segel werden ab geschlagen, die Matratzen kommen von Bord, die Schwimmwesten werden kontroliert, alles Lebensmittel werden sortiert…..und vieles, vieles mehr. An diesem Wochenende sind viele Hände gefragt.
- In den kommenden Monaten wird dann geprüft, kontrolliert, gewartet, geschliffen, Rost geklopft, geschraubt, gesägt, Leitungen verlegt, ausgetauscht und vieles, vieles mehr.
- Am Ende folgt das Werft-Grillen – alle sind willkommen und feienrn, dass die AMAZONE gut durch den Winter gekommen iost.
- Den Abschluss bildet das Auftakelns: Alles muss wieder aud dem Winterlager aufs Schiff gebracht werden, die Segel wieder angeschlagen, das Rigg gespannt, die Matratzen wieder in die Kojen gelegt werden, die Kombüse ein gerichtet und vieles, vieles mehr.
Was gehört alles zum Mitarbeiten dazu?
Abtakeln
Das Abtakeln ist ein aufwendiger Prozess, bei dem an Ende der Segelsaison alle Segel abgeschlagen und die laufende Takelage des Schiffes entfernt wird. Ausserdem wird das Schiff winterfest gemacht, d.h. auf und unter Deck wird aufgeklart, sauber gemacht, alle Lebensmittel von Bord genommen.
Im Gegensatz dazu steht zu Beginn der Saison das Auftakeln.
Blöcke instandsetzen
Als Schiffsblock bezeichnet man die zusammenhängenden Holzstücke oder Scheiben an Bord, in deren Mitte sich mindestens eine Rolle befindet, wodurch eine Schot oder ein Fall gezogen wird. Der Block funktioniert nach dem Prinzip des Flaschenzugs und wird an den unterschiedlichsten Stellen der Takellage eingesetzt, um die aufgewendeten Kräfte so gering wie möglich zu halten.
Im Winter werden alle Blöcke geprüft und auf jeden Fall neu lackiert.
Holzteile lacken
Auch wenn der Rumpf und die Aufbauten bei der AMAZONE aus Stahl gefertigt sind, befinden sich zahlreiche Holzteile auf dem Schiff. Normalerweise schützt der Lack das Holz vor der Witterung, sollte dieser hingegen beschädigt oder mit der Zeit undicht geworden sein, verfärbt sich das Holz schnell schwarz aufgrund der Feuchtigkeit. Deshalb muss jedes lackiertes Holzteil mindestens einmal im Jahr vor der Saison gründlich abschleifen und mehrere Schichten Lack neu auftragen werden.
Auftakeln
Das Auftakeln ist das Gegenteil des Abtakeln, wenn im Frühjahr das Schiff wieder seeklar gemacht wird, alle Segel wieder angeschlagen und alle Schoten und Fallen wieder an Ort und Stelle angebracht werden. Ausserdem wird das Schiff seeklar gemacht, d.h. auf und unter Deck wird aufgeklart, sauber gemacht, Lebensmittel und Schwimmwesten wieder an Bord gebracht und die Sicherheitsausrüstung gründlich überprüft.
Im Gegensatz dazu steht zu Beginn der Saison das Auftakeln.
Seeventile und Lenzpumpen
Um böse Überraschungen zu vermeiden, werden alle Seeventile auf festen Sitz und Korrosion geprüft und gefettet. Auch die Schläuche werden auf Risse untersucht und den Zustand der Schlauchschellen überprüft. Ebenfalls werden die Lenzpumpen überprüft auf Funktionalität und eventuelle Risse in der Membran.
Sicherheitsausrüstung
ettungswesten und -Insel sowie Feuerlöscher kommen, wenn möglich, von Bord. Insbesondere, wenn die Feuerlöscher nicht frostbeständig sind. Nun ist auch ein guter Zeitpunkt, um Ablaufdatum der Rettungsinsel, Rettungswesten und Feuerlöscher zu kontrollieren, so dass über den Winter gegebenenfalls die Wartung vorgenommen werden kann. Auch wenn die Wartung noch nicht fällig ist, werden die Salztabletten und Druckkartuschen kontrolliert und die Rettungsmittel (vorsichtig) von Salzrückständen befreit.
Festmacherleine
Auch (Festmacher-)Leinen wertden einer Sichtprüfung auf Beschädigungen unterzogen.
Küchenmesser schleifen
Sicherheitsausrüstung
ettungswesten und -Insel sowie Feuerlöscher kommen, wenn möglich, von Bord. Insbesondere, wenn die Feuerlöscher nicht frostbeständig sind. Nun ist auch ein guter Zeitpunkt, um Ablaufdatum der Rettungsinsel, Rettungswesten und Feuerlöscher zu kontrollieren, so dass über den Winter gegebenenfalls die Wartung vorgenommen werden kann. Auch wenn die Wartung noch nicht fällig ist, werden die Salztabletten und Druckkartuschen kontrolliert und die Rettungsmittel (vorsichtig) von Salzrückständen befreit.
Taglinge nähen
Kaum etwas ist schöner, als am Abend in einer ruhigen und geschützten Bucht vor Anker zu gehen. Denn fern von allem Lichtsmog erwartet uns eine Nacht unter dem Sternenhimmel – sofern der Himmel nicht wolkenverhangen ist.
Das Werfen des Ankers ist meist schnell und einfach gemacht, allerdings braucht es am Morgen kräftige Arme um den Anker per Muskelkraft wieder hoch zu holen.
Motor warten
Sobald die Segel gesetzt sind und der Motor ausgeschaltet wurde, herrscht eine ganz eigene Stille an Bord.
Das Geschrei der Seevögel und das Plätschern der Wellen an der Bordwand wird nur bei den Manövern durch die lauten Kommandos der Bootsfrau oder des Bootsmannes unterbrochen. Ansonsten herrscht Stille und Ruhe an Bord – keine Zivilisationsgeräusche sind zu hören.
Gasanlage
Auch die Gasanlage an Bord verlangt Aufmerksamkeit: Gasflaschen werden von Bord genommen und die Lenzöffnungen des Gaskastens auf Verstopfungen überprüfen. Außerdem werden die Batterien und Funktion von Gas- und Rauchmeldern gecheckt und, wenn die Zeit gekommen ist, einen Prüftermin für die Anlage gemacht.
Rost klopfen
Auf dem offenen Meer gibt es keine Straßen und keine Fahrbahnmarkierungen. Trotzdem muss das Schiff Kurshalten.
Das ist die Aufgabe der Rudergängerin oder des Rudergängers. Er hält das Schiff auf Kurs und korrigiert diesen ständig mit dem Steuerrad. Dabei kann der Kapitän ganz unterschiedliche Kurse vorgeben: nach dem Wind, nach dem Kompass, nach der Betonung, nach einem Punkt am Horizont.
Stahl imprägnieren
Auf unserem Schiff herrscht eine strenge Ordnung, alles hat seinen Platz. Denn ein Schiff birgt viele Gefahren und deine Sicherheit ist uns das Wichtigste. So müssen ständig alle Leinen aufgeschossen werden, damit niemand über ein Seil fällt. Außerdem muss alles griffbereit sein, damit jeder es sofort zur Hand hat, wenn es gebraucht wird, ob es die Wurfleine oder der Bootshaken ist, die Fender oder die Festmacher. Ordnung ist das mehr als das halbe Leben, es ist lebensnotwendig.
Batterien kontrolieren
Im allgemeinen sagt man, viele Köche verderben den Brei. Auf dem Schiff ist dies anders. Hier fassen alle mit an – auch beim Essen vorbereiten. Wir planen gemeinsam den Essenplan, kaufen ein und verstauen die Lebensmittel an Bord. Alle helfen mit, ob beim Kartoffel schälen, aufdecken und abdecken oder beim Abwasch – natürlich per Hand. Dafür können wir bei schönem Wetter oben an Deck die Köstlichkeiten gemeinsam genießen. Unsere Crew ißt natürlich bei euch mit.
Matratzen auslüften
Zu Beginn jeden Törns – bevor wir überhaupt ablegen – erhältst du durch ein Mitglied der Crew eine ausführliche Sicherheitseinweisung. Die größten Gefahren auf dem Schiff sind Feuer, Wassereinbruch und Mensch über Bord. Aber du erfährst auch, was muss du beim Kochen auf See beachten, wie benutzt du die Toilette (Papier kommt in einen Eimer, nicht ins Klo) und wo sind die Schwimmwesten. Während der Fahrt wirst du außerdem mit einer Übung überrascht, sei es einem Feueralarm oder einem MOB (Man over Board).
Geschirr ersetzen
Der Klimawandel und die rücksichtslose Ausnutzung unserer Ressourcen fordern ihren Tribut. In der Ostsee finden sich immer mehr treibender Plastikmüll, Quallen und dicke Blaualgenteppiche. Wir wollen das eigene Bewusstsein für das bedrohte Ökosystem Ostsee und das sich veränderte Klima zu schärfen.
Mit an Bord haben wir ein mobiles Labor. Mit Keschern und Greifern ausgerüstet, nehmen wir Wasserproben und untersuchen diese unter dem Mikroskop.
Leuchtmittel ersetzen
Natürlich segeln wir im Sommer nicht nur auf dem Wasser, sondern wenn die Sonne scheint, gönnen wir uns auch eine Abkühlung im Wasser.
Allerdings nur für die Menschen, die schwimmen können, was generell eine Voraussetzung ist, um auf dem unserem Schiff mitzusegeln. Dann allerdings ist auch der Sprung von der Bordwand oder aus dem Klüvernetz erlaubt und ein besonderes Erlebnis.
Schwimmwesten kontrolieren
Vorweg gesagt: das Pfeifen an Bord ist streng untersagt, denn das mag Rasmus, der Gott des Meeres, gar nicht.
Aber das Singen hat auf den alten Segelschiffen eine lange Tradition, ob beim Setzen der Segel, beim Hochziehen des Ankers oder am Feierabend. Seeleute haben meist ein Lied auf den Lippen. Und gemeinsam macht das Singen von alten Shanties und selbst von Volksliedern und Schlagern sogar Spaß – manchmal bis tief in Nacht.
Werftzeit planen
Eines ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Am Ende von deinem Törn beherrt du mindestens eine Hand voll echter Seemannsknoten.
Angefangen vom Achtknoten, über den Kreuzknoten und Weberleinsteg, bis zum Rundtörn mit zwei halben Schlägen wirst du diese Knoten stecken und wieder lösen lernen. Den Abschluss bildet der Palstek – mit geschlossenen Augen hinter dem Rücken und mitten aus dem Schlaf gerissen.
Schiff an Land
Eines darf auf keinem Törn fehlen: nach getaner Arbeit faul auf dem Deck liegen, die Sonne genießen und chillen – bis zum Abwinken.
Ob du dabei die Augen für ein kurzes Nickerchen schließt, ein Buch liest, deine Playlist hörst oder in der Gruppe die untergehende Sonne genießt, ist völlig egal – Nichtstun ist angesagt. Voraussetzung ist natürlich, dass alle notwendigen Arbeiten getan sind, das Schiff aufgeklart ist und eine Gruppe Backschaft macht. Dann ist Zeit zum Chillen.
Pumpen warten
Es gibt die unterschiedlichen Situationen an Bord, da ist es notwendig, dass jemand Ausguck geht.
Bewaffnet meist mit einem Fernglas heißt es dann, die rote Tonne, die da vorne auf 11.00 Uhr irgendwo auftauchen muss, zu suchen – und vor allem zu finden. Oder jemand beobachtet, was da vorne im Wasser schwimmt: ein Stück Treibholz oder etwa ein großer Container, der über Bord gegangen ist. Manchmal sind auch die Fallen vertörnt und das Fernglas hilft, wieder Ordnung in die Leinen zu bringen.
Schäden reparieren
Ein ganz besonderer Moment am Tag ist der Untergang der Sonne über dem Meer am Horizont – besonders wenn es mit einem leuchtenden und zauberhaften Abendrot verbunden ist.
Hoffentlich liegen wir dann irgendwo vor Anker, alles Tagewerk ist erledigt und das Abendessen duftet schon auf dem Herd. Dann sind das diese unvergesslichen Momente des Glücks und der Zufriedenheit, die wir lange in unseren Herzen bewahren und die Fotos mit unseren FreundInnen teilen.
Petroleum / 220 V
Zwar ist die AMAZONE autark mit Licht und Strom versorgt, ja selbst vor Anker kann das Handy – meistens – am 22o-Volt-Netz aufgeladen werden.
Aber eine besondere Stimmung kommt auf, wenn der Baumwolldocht der alten Petroleumlampe angezündet wird, das warme Licht die Messe mit gedämpftem Licht erfüllt und in die Nase der Duft des Petroleums steigt. Dann spüren wir einen Hauch von der Romantik der Seefahrt – wie vor einhundert Jahren.